Das Schützenwesen umfasst eine große Anzahl von Bräuchen, Traditionen und Gewohnheiten, welche fast ausschließlich mit der Begegnungsmöglichkeit von Menschen zu tun haben. Darüber hinaus ist es uns ein sehr großes Anliegen, das caritative Handeln, als eine weitere Säule unserer Ausrichtung deutlich mit in den Vordergrund zu stellen.
Seit vielen Jahrzehnten sammeln die Bruderschaften/Vereine des Bezirkes Werl-Ense auf ihren Veranstaltungen/Versammlungen/ Zusammenkünften, meist über Hutsammlungen Spendengelder, um diese an bedürftige Empfänger weiter zu leiten.
Sehr lange wurden viele zehntausend DM/ Euro für die Priesterausbildung in der dritten Welt verwendet. Anschließend diente das päpstliche Missionswerk “Missio“ als Zielort der Spenden, gelegentlich wurden auch zu dieser Zeit bereits Zwecke im regionalen Raum bedient.
Zufrieden und überzeugt von den damaligen Modellen war im Laufe der Zeit keiner mehr und es entstand der Wunsch ein Zukunft fähiges, nachhaltiges Konzept zu entwickeln. Unser Bezirksverband sah sich damit in der Verantwortung, den organisatorischen Rahmen zu schaffen.
Somit entstand im Jahr 2018 zunächst die Idee und kurze Zeit später die Gründung einer Sozialkasse.
Organisatorisch verantwortlich sind ein Beisitzer und der Geschäftsführer des Bezirksvorstandes, sowie zwei Brudermeister, welche im zweijährigen Turnus wechseln. Diese vier Personen bilden einen Ausschuss.
Mit der Gründung sollte die Möglichkeit geschaffen werden, vornehmlich Partner und Ansprechpartner für die, „Stärkung vor Ort“ zu finden. Das sollten in erster Linie Vereine und Institutionen sein. Förderwürdig sind unbedingt auch weiterhin Projekte in der dritten Welt, wie auch aktuelle Katastrophenlagen. Es sollte bei jeder Aktion in jedem Fall enormes Vertrauen vorherrschen. Nach nur vier Jahren freuen sich die Verantwortlichen über eine wachsende Spendenbereitschaft. Die Gründe dafür sind, dass die Spendenempfänger meistens einen regionalen Bezug haben, der nahezu ohne Verwaltungsaufwand stattfindende direkte Geldfluss, sowie die transparente Sicherstellung durch die verantwortlichen Schützen vor Ort.
Mögliche Spendenziele werden durch den oben genannten Ausschuss fortführend gesammelt und sondiert. Der Ausschuss schlägt dem Bruderrat jährlich bis zu fünf zuvor ausgearbeitete Spendenziele vor und lässt über diese abstimmen. Erfolgte Spenden werden genau festgehalten. Sobald der Bruderrat sich über die Ziele festgelegt hat, wird mit den Empfängern Kontakt aufgenommen und eine Übergabe organisiert.
Ein weiterer positiver Aspekt: Der Bezirk Werl-Ense ist seit drei Jahren ein gemeinnütziger Verein und kann somit als steuerbegünstigte Organisation potenziellen geschäftlichen Spendern die Absetzbarkeit von Sonderausgaben ermöglichen. Vorstellbar ist auch, dass es den ein oder anderen privaten Spender gibt, der unsicher ist an traditionelle Spendenorganisationen zu spenden, aber zugleich, aufgrund guter Erfahrungen an unserem Modell, Vertrauen und Gefallen gewinnt.
Unter dem Motto “Tue Gutes und sprich darüber“ ist auch der Einsatz von Medien insgesamt von entscheidender Bedeutung. Dieses soll unsere Bekanntheit, darüber hinaus unseren Spendenumfang erweitern und soll zugleich das soziale und caritative Engagement unserer Bruderschaften und Vereine unterstreichen.
Bis 2022 wurden 35.500 Euro gespendet. Für 2023 wurden vom Bruderrat weitere 8000€ genehmigt, welche in den kommenden Monaten verteilt werden sollen.
Christoph Zeppenfeld